Abwehrspray

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Sicher unterwegs: das Abwehrspray

Unter dem Begriff Abwehrspray werden versprühbare Reizstoffe zusammengefasst, die sowohl gegen Menschen als auch andere Säugetiere wirken.

Allgemeine Informationen zu Abwehrsprays

In den meisten Fällen handelt es sich dabei um CS-Gas (Tränengas, 2-Chlorbenzylidenmalonsäuredinitril) oder Pfefferspray (OC-Gas, was für Oleoresin Capsicum steht). Welchem der beiden Abwehrsprays der Vorzug gegeben werden soll bzw. kann, ist vom Einsatzspektrum und der rechtlichen Situation abhängig. Daneben gibt es mit CN-Gas (Chloracetophenon) noch die alte Variante des Tränengases. CN-Gas gilt als der älteste chemische Kampfstoff und wurde bereits im 19. Jahrhundert entwickelt. Wie CS-Gas wird es über die Augen und die oberen Atemwege aufgenommen, was zu einem brennenden Gefühl an den Schleimhäuten, in der Nase und im Rachen sowie tränenden Augen führt. CS-Gas gilt jedoch als wesentlich wirksamer (und gefährlicher) als CN-Gas und wird in seiner Effektivität nur noch von Pfefferspray übertroffen.

Abwehrspray & deutsches Recht

Abwehrsprays sind vor allem in zwei Arten erhältlich: CS-Gas und Pfefferspray. Im Gegensatz zu Pfefferspray darf CS-Gas auch offiziell zum Zwecke der Selbstverteidigung gegen Menschen eingesetzt werden. Deswegen fehlt auch der beim OC-Gas übliche Hinweis, nach dem das Spray allein zur Abwehr von Tieren dienen soll. Die Verwendung von Abwehrspray dient in erster Linie dem Zweck, dem Angegriffenen einen gewissen Schutz zu bieten, wobei dem Angreifer selbst eine möglichst geringe, aber dennoch effektive körperliche Beeinträchtigung zugefügt wird. Auf diese Weise soll die Verhältnismäßigkeit bei der Verteidigung gewährleistet bleiben. OC-Gas gilt im direkten Vergleich als das stärkere Gas, das auch bei weniger empfindlichen Personen eine starke Wirkung hervorrufen kann. Da CS-Gas auf das Schmerzzentrum einwirkt, kann dessen Wirkung durch ein reduziertes Schmerzempfinden, wie es beispielsweise unter Alkoholeinwirkung entstehen kann, deutlich verringert werden. Nichtsdestotrotz können Angreifer, die von CS-Gas getroffen werden, für mindestens fünf Minuten die Augen nicht mehr öffnen.

Tipps und wichtige Zusatzinfos zum Thema Abwehrspray

Bei allen Abwehrsprays ist eine Mindestreichweite von 1,5 Metern vorgegeben. Auf dem Markt sind jedoch auch Sprays erhältlich, die eine deutlich höhere Reichweite erzielen können. Eine hohe Wirksamkeit wird durch eine entsprechend hohe Konzentration des Wirkstoffs erzielt, weswegen der Sprühkegel möglichst eng sein sollte. Auf einer Distanz von 1,5 Metern sollte der Sprühkegel zudem nicht breiter als das Doppelte eines Gesichtsdurchmessers sein. Gegenüber OC-Gas hat Tränengas (CN- und CS-Gas) den Nachteil, dass seine Wirkung vom Zustand des Angreifers abhängig ist. So können Personen, die unter Alkoholeinfluss stehen, eine vergleichsweise hohe Dosis des verwendeten Reizstoffs ertragen, bevor sie in ihrem Handeln dadurch merklich beeinträchtigt werden. Bei der Abwehr von Hunden hat sich gezeigt, dass eine Mischung aus CN- und CS-Gas am effektivsten ist. Einige Anbieter bieten genau diese Mischung daher als spezielles Hundeabwehrspray an.

Fragen: Abwehrspray

Ist Pfefferspray/Abwehrspray verboten?

Sowohl Verkauf als auch Besitz von Pfefferspray und CS-Gas ist in Deutschland erlaubt. Dies gilt jedoch nur unter dem Vorbehalt, dass die mit Pfefferspray gefüllten Reizstoffsprühgeräte nur gegen Tiere eingesetzt werden. Auf Pfeffersprays ist daher stets der Hinweis "Nur zur Abwehr von Tieren" aufgedruckt. In entsprechenden Notsituationen (z. B. aus Notwehr bei einem körperlichen Angriff) ist es jedoch legitim, OC-Gas auch gegen Personen einzusetzen.

Warum brennen Abwehrsprays bei Kontakt?

Bei der Einwirkung von OC-Gas (Pfefferspray) kommt es zu einer Stimulation Schmerz empfindender Sinneszellen in afferenten Nervenzellen. Infolgedessen kommt es zu einer Ausschüttung des Neurotransmitters Substanz P, welche akut zu einer Membrandepolarisierung führt.

Pfefferspray abbekommen, was tun?

Wer Pfefferspray abbekommen hat, sollte den Reizstoff so schnell wie möglich entfernen. Dazu ist es erforderlich, die betroffenen Stellen für 10 bis 15 Minuten mit kaltem Wasser auszuspülen. Dadurch werden die Poren geschlossen und eine weitere Aufnahme des Stoffes wird somit verhindert. Zudem sollte betroffene Kleidung ausgezogen werden. Schmerzende Haut ist mit Seife zu behandeln. Anschließend wird auch hier mit kaltem Wasser nachgespült. Das gleiche Vorgehen empfiehlt sich übrigens auch, wenn man CS-Gas abbekommen hat.

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