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Ein Schlagstock ist eine lange, zylindrisch oder konisch geformte Schlagwaffe, die mit einer Hand geführt wird. Ausgehend vom einfachen, nicht oder nur geringfügig bearbeiteten Holzknüppel dürfte es sich beim Schlagstock um die älteste bekannte Nahkampfwaffe überhaupt handeln. Schlagstöcke werden den Schlag- und Wuchtwaffen zugeordnet, da sie beim Einsatz nicht in den Körper eindringen.
Die Ursprünge des Schlagstocks lassen sich schon aufgrund seiner Einfachheit nicht mehr auf einen genauen Zeitraum hin zurückdatieren. Im Grunde kann schon ein einfacher, hölzerner und unbearbeiteter Stock als Schlagstock verwendet werden. Derart primitive Varianten des Schlagstocks werden heute jedoch als Keule bezeichnet. Heutzutage kommen Schlagstöcke vor allem beim Militär, der Polizei und bei Sicherheitsdiensten zum Einsatz und sind weltweit verbreitet.
Der Tonfa ist ein um einen Quergriff erweiterter Schlagstock, der aus Metall, Holz oder Hartgummi bestehen kann. Es wird vermutet, dass der Tonfa ursprünglich aus China stammt und dort als Werkzeug zum Bewegen von Mühlsteinen verwendet wurde. Der für den Tonfa charakteristische Quergriff ermöglicht zusätzliche Möglichkeiten in der Handhabung wie beispielsweise schnelle Drehschläge aus dem Handgelenk. Darüber hinaus kann die Waffe auch zum Schutz des eigenen Unterarms dienen.
Gummiknüppel, wie sie bei der Polizei eingesetzt werden, bestehen aus gummiummantelten Hartholzkernen. Bei einem Schlag auf die Knochen federn sie zurück, wodurch nicht die gesamte Schlagenergie auf den Getroffenen einwirkt. Vollgummischlagstöcke wurden mit der Zeit verboten, da sie den kompletten Impuls übertragen und dadurch schwere Verletzungen hervorrufen konnten.
Auch der Teleskopschlagstock findet häufig bei den Einsatzkräften der Polizei Verwendung. Er besteht aus mehreren, meist drei Segmenten, die sich ineinanderschieben und bei Bedarf wieder auseinanderziehen lassen. Das Griffsegment dient dabei als Hülse für die beiden Innensegmente. Teleskopschlagstöcke werden in der Regel aus Aluminium oder Stahl gefertigt. Das Griffstück ist meist mit Gummi oder Kunststoff ummantelt. Kleiner Schlagstock zur Schlagkraftverstärkung: Kubotan
Ob ein Schlagstock in Deutschland verboten oder erlaubt ist, hängt von der jeweiligen Variante ab. In jedem Fall gilt der Schlagstock als Waffe im Sinne des Waffengesetzes (§ 1 Abs. 2). Es ist grundsätzlich verboten, Schlagstöcke bei öffentlichen Veranstaltungenmitzuführen (§ 42 WaffG). Im Falle von Teleskopschlagstöcken gilt, dass deren Führen in der öffentlichkeit eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Besitz und Erwerb sind jedoch für Personen über 18 Jahren erlaubt. Lediglich bei einem "berechtigten Interesse" ist das Mitführen von Teleskopschlagstöcken erlaubt. Dazu zählen laut Waffengesetz beispielsweise Berufsausübung, Sport, Brauchtum und einen allgemein anerkannten Zweck. Nicht unter das berechtigte Interesse fällt das Mitführen zu Verteidigungszwecken. Das Mitführen von Tonfas ist nach ยง 42a Waffengesetz grundsätzlich verboten, Erwerb und Besitz sind jedoch erlaubt. Auch hier gilt wieder, dass die Waffe im Rahmen eines berechtigten Interesses mitgeführt werden darf. Darüber hinaus ist die Verwendung bei Film-, Foto- oder Fernsehaufnahmen gestattet. Der Transport hat in einem geschlossenen Behältnis zu erfolgen. Von den oben bereits genannten Schlagstöcken ist noch der sog. Totschläger zu unterscheiden. Dabei handelt es sich nach deutscher Rechtsprechung um biegsame, am Ende beschwerte Schlaggeräte. Die Hiebenergie wird durch die Schleuderbewegung zu einer erheblichen Bewegungs- und Auftreffenergie potenziert. Durch diesen Peitscheneffekt können schwere und schwerste Verletzungen hervorgerufen werden, weswegen solche Waffen in Deutschland verboten sind. Gleiches gilt auch für die aus Federstahl gefertigte Stahlrute, bei der es sich um einen flexiblen Teleskopschlagstock mit Eisen- oder Bleikugel an der Spitze handelt.
Sofern das Mitführen gestattet ist, können Tonfas und Gummiknüppel an speziell dafür konzipierten Gürtelhaltern getragen werden, wodurch sie im Notfall schnell griffbereit sind. Für Schlagstöcke sind, sofern austauschbar, gesonderte Spitzen erhältlich, die darauf ausgelegt sind, Glas zu zerschlagen. Darüber hinaus gibt es Spiegelaufsätze, mit deren Hilfe der Träger um Ecken schauen kann, ohne sich selbst einer eventuell damit verbundenen Gefahr auszusetzen.
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